Pflanzenraritäten

Weidenblättrige Sonnenblume

Manche Pflanzen blühen selten oder nie und haben doch eine große Ausstrahlungskraft. Solch eine Pflanze ist die Weidenblättrige Sonnenblume (Helianthus salicifolius). Sie ist eine von etwa 75 Sonnenblumen Arten und gehört zur Familie der Korbblütler. Allerdings ist sie eine ausdauernd wachsende und horstbildente Staude. In den 1830er-Jahren wurde die Weidenblättrige Sonnenblume von Nordamerika nach Europa gebracht. Sie ist eine typische Solitärstaude für exponierte Standorte in Verbindung mit Baulichkeiten, wo ihre Tracht gut zur Geltung kommt. Gern steht sie auch in der Nähe von Teichufern.

Die Pflanze bildet glatte, grüne oder rotbraun angelaufene Stiele. Diese sind bis zur Spitze ziemlich dicht mit auffällig langen und schmalen Blättern besetzt. Die Blätter werden 20, manchmal bis 30 cm lang und sind nur 1 cm breit. Die alljährlich austreibenden Blütenstiele erreichen bei guter Pflege und idealem Standort die beachtliche Höhe von 2 bis 3 m.

Die ganze Tracht der Pflanze hat das gewisse Etwas und wirkt extravagant. Blüten sind da gar nicht das Besondere. Sie erscheinen ohnehin recht spät, erst im Verlauf von September bis Ende Oktober. In manchen Jahren kommt es nicht zur Blüte. Die in großen Büscheln sich öffnenden Blüten sitzen ganz am Ende der Stängel, die sich erst kurz vorher verzweigen. Meist werden 12 und mehr Blütenköpfe gebildet. Der Blütendurchmesser liegt bei 5 cm, die Blütenfarbe ist rein gelb. Die Blüten locken viele Insekten an.

Die Bodenansprüche sind gering. Es reicht ein mäßig nährstoffreicher Standort, der durchlässig und eher trocken sein sollte. Auf zu nährstoffreichen oder gar überdüngten Böden leidet die Standfestigkeit und die Staude muss zusätzlich gestützt werden. Die Weidenblättrige Sonnenblume bevorzugt ein neutrales bis schwach alkalisches Substrat.

Obwohl sie von trockenen Plätzen in nordamerikanischen Prärien stammt, verträgt sie auch etwas feuchteren Boden. Auf jeden Fall muss sie frei und sehr sonnig stehen.

Die starken Pflanzenstiele werden im Spätherbst, besser noch im Frühjahr zurück geschnitten. Pflanzzeit ist im Frühjahr. Der Platzbedarf liegt bei 1-2 m². 

Alle drei bis vier Jahre empfiehlt es sich die Staude zu teilen. Bester Zeitpunkt dafür ist das zeitige Frühjahr. Durch eine Teilung wird die Staude verjüngt und zugleich auch die übermäßige Ausbreitung verhindert. Eine Aussaat ist möglich, besser ist es, Jungpflanzen im Fachhandel zu erwerben.

Wer etwas Besonderes, zugleich Winter hartes und unverwüstliches für seinen Kleingarten sucht, sollte sich für diese Staude entscheiden.

Afrikanisches Löwenohr

Das Löwenohr gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Es stammt aus Südafrika und ist Bestandteil der sogenannten Kapflora. Ursprünglich ist es ein Halbstrauch mit auffälligen Blüten. In unseren Regionen kann es nur einjährig gedeihen, weil es nicht winterhart ist. Die Pflanze eignet sich gut für eine Kultur in Pflanzkübeln. Der ungewöhnliche Namen Löwenohr ist vermutlich wegen der flaumigen Behaarung seiner Blüten entstanden. Manche Botaniker machen dafür auch seine langen Staubfäden verantwortlich, die in Büscheln aus den Blüten herausstehen.

In seiner Heimat nutzt man den Pflanzensaft von L. leonurus zur Behandlung von Insektenstichen. Die Einheimischen schätzen auch die leicht psychoaktiv wirkenden Inhaltsstoffe der getrockneten Blätter und Blüten, was der Pflanze den Namen “wildes Cannabis” einbrachte. Das Alkaloid Leonurin ist für den berauschenden Effekt verantwortlich. Auch die Teezubereitung ist in der Volksmedizin bekannt.

Ausgesät wird im zeitigen Frühjahr in Saatschalen oder ab Mitte Mai ins Freiland. Nach dem Aufgang des Saatgutes wird vereinzelt. Das Löwenohr erreicht eine Wuchshöhe von einem bis zwei Metern und etwa einem Meter in der Breite. Der Haupttrieb verholzt später. Der Rest der Pflanze bleibt krautig. Die frischgrünen, schmal-lanzettlichen Blätter des Löwenohrs sitzen gegenständig an den Trieben und werden fünf bis zehn Zentimeter lang. Ihr Blattrand ist gesägt. Wenn man leicht an ihnen reibt, sondern sie einen aromatischen Duft ab.

Abhängig von der Aussaat beginnt das Löwenohr zwischen Juli und August zu blühen und zeigt seinen prächtigen Flor dann mehrere Wochen lang. In geschützten Lagen hält die Blütezeit oft bis zum ersten Frost an. Die kräftig orangefarbenen Blüten sitzen in dichten Quirlen zusammen, die etagenweise um den aufrechten Blütenstiel angeordnet sind. Typisch ist die wollige Behaarung der Blüten. In ihrer Heimat bieten sie nektarsaugenden Vögeln, wie z.B. dem Kolibri Nahrung, in unseren Gegenden sind Schmetterlinge gern zu Gast. Löwenohr bildet eine sogenannte „Klausenfrucht“, sie besteht aus mehreren einsamigen Nüsschen.

Das nährstoffhungrige Löwenohr ist möglichst mit einem Langzeitdünger zu füttern, oder vom Juni bis September einmal wöchentlich mit Volldünger zu versorgen.

Halbschattig, vor praller Mittagssonne geschützt, ist ein idealer Standort. Vollsonnige Standorte sind auch möglich, führen jedoch zu einem hohen Gießbedarf. In seiner Heimat wächst Löwenohr im feuchten Grasland. Staunässe wird aber nicht vertragen.

Löwenohr kann auch im Kübel kultiviert werden. Dazu wird hochwertige Erde benötigt, die eine hohe Wasserspeicherfähigkeit haben muss. Lavagranulat (vulkanisches Naturgestein) und Kies sorgen für Durchlässigkeit. Zur Überwinterung empfiehlt sich ein 5 bis 15 ° C warmer, heller Raum. Je kühler die Pflanze steht, umso dunkler darf der Raum sein. Bei einer kühlen Überwinterung wird ein Großteil der Blätter abgeworfen. Nach einem Rückschnitt im Frühjahr wird sich die Pflanze im Freiland schnell erholen und austreiben. Auch bei Kübelhaltung besitzt das Löwenohr einen hohen Wasserbedarf. An heißen Sommertagen sollte ein Wasservorrat im Untersetzer stehen. Abends bei Bedarf nochmals gießen. Im Winterquartier wässert man gerade so viel, dass die Erde feucht bleibt. Das wuchskräftige Löwenohr braucht in den Anfangsjahren jährlich einen größeren Topf, später nach Bedarf. Die beste Zeit zum Umtopfen ist das Frühjahr.

Spargelsalat

Spargelsalat wird im Volksmund auch Gartenlattich oder chinesische Keule genannt Ursprünglich stammt das Gemüse aus Südeuropa und Asien. Es ist in China als eine sehr alte Kulturpflanze bekannt und dem hierzulande bekannten Pflücksalat äußerst ähnlich. In Deutschland hat er sich bisher nicht richtig durchgesetzt, weil er in der Haupterntezeit dem echten Spargel eine gewisse Konkurrenz darstellt. Auch das Sprichwort hat wohl hier seine Gültigkeit “Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht“.

Spargelsalat (L. sativa var. angustana) resultiert aus einer Zuchtform von zwei Rassen des Gartensalates. Hier sind nicht in erster Linie die Blätter interessant sondern der markige, verdickte Stiel der Pflanze.

Der Anbau des Spargelsalates erfolgt unter den gleichen Kulturbedingungen wie für Kopfsalat. Ein humusreicher Boden sollte vorhanden sein und eine sonniger Standort. Ein nährstoffreicher Untergrund fördert die Entwicklung dicker Stiele. Zwischen März und Juni werden die Samen in ein Anzuchtbeet oder unbeheiztes Gewächshaus gesät. Eine Vorkultur kann in Aussaatschalen an einem hellen Fenster in der Wohnung erfolgen.

Sobald die Sämlinge zwei bis drei Blätter haben, werden die jungen Pflanzen in das dafür vorgesehene Beet verpflanzt. Kurz darauf beginnen die Pflanzen die Stängel auszubilden. Jetzt entfernt man regelmäßig die untersten Blätter. Weitere Düngergaben stärken das Pflanzenwachstum und die Ausbildung kräftiger Stängel. Bei anhaltender Trockenheit ist reichlich zu bewässern, nach Starkregen sollte der Boden oberflächlich gelockert werden. Bis zur Ernte vergehen etwa 90 bis 100 Tage. Bei einer Aussaat im März ist also ab Juni damit zu rechnen. Anfang Juni ins Freiland gesät bringt eine Ernte im Herbst.

Der verdickte Stiel wird geerntet sobald er etwa 20 cm lang ist. Es ist darauf zu achten, dass die Ernte vor der Blütenknospenbildung erfolgt. Wenn die Pflanzen zu blühen beginnen werden die Blätter bitter und der Stängel schnell holzig.

Die fleischigen Stängel sind ca. 200 bis 500 g schwer, können roh verzehrt werden, schmecken aber gebraten, gekocht oder gedämpft besonders gut. Spargelsalat eignet sich ideal als Gemüse für den Wok. Die verbliebenen jungen Blätter sind Bestandteil gemischter Salate und für Smoothies.

Vor dem Verzehr bzw. Zubereiten von Speisen ist unbedingt die holzige Schale zu entfernen. Der fleischige Stiel erinnert im rohen Zustand geschmacklich an eine Kombination aus Gurke und Kohlrabi. Gegart nehmen sie das Aroma von Spargel, Sellerie und Haselnuss an.

Yucca, Palmlilie

Die Fädige Palmlilie Y. filamentosa gehört zu den Palmlilien innerhalb der Familie der Spargelgewächse. Es sind schöne Gehölze aus subtropischen Gebieten, von denen die stammlosen, winterharten Arten wie Stauden verwendet werden. Sie bilden Rosetten aus langen, ledrigen, winterharten Blättern und haben ansehnliche Blütenrispen mit rahmweißen, glockigen Blüten. Einen Kronkelch mit 6 fleischigen Blütenblättern, 6 Staubblättern und einen dicken Griffel mit 6 Narben. Blütezeit ist Ende Juni bis Juli. Der verzweigte Blütenstand erreicht unter guten Bedingungen eine Höhe von bis zu 3 m. Yucca filamentosa, die verbreitetste Gartenart stammt aus der Kurzgrasprärie von Florida bis Mississippi, hat schwertförmige, lange, blaubereifte und dichtrosettig gestellte Blätter mit stechenden Spitzen und weißlichen Fäden an den Blatträndern. Die Blüten sind groß, schalenförmig, elfenbeinweiß, sehr zahlreich und schön und blühen lange.

Zuchtsorten vom deutschen Staudenzüchter Karl Foerster sind u.a. Herkulessäule, Schellenbaum, Schneefichte, Schneetanne und Glockenriese. Alle genannten Sorten sind winterhart (bis minus 25°) und brauchen nur in exponierten Lagen einen Winterschutz durch Abdeckung mit Reisig. Die Wurzeln sind selten tiefer als 75 cm im Boden, können sich aber oberflächlich bis 4 m nach allen Seiten ausbreiten. Das harte Laub hemmt die Verdunstung, der sukkulente Erdstamm speichert genügend Wasser, so dass sie Dürrezeiten überstehen kann. Verfärbte Blätter sind ein typisches Zeichen für Staunässe.

Im Kleingarten verlangen sie viel Sonne und einen eher kalkhaltigen nährstoffreichen Boden. Der pH-Wert sollte zwischen 5,5 und 7,5 liegen. Yuccas sind auffällige Schaupflanzen für die Solitärstellung in Rasenflächen zwischen anderen Steppenpflanzen. Sie haben dicke, knollige Rhizome, die sich teilen lassen. Beim Vermehren teilt oder zerschneidet man sie in 3 bis 5 cm lange Stücke und legt sie flach in den Boden. Beim Anwachsen darf kein Frost in den Boden kommen. Nach dem Verpflanzen braucht die Yucca mehrere Jahre bis sie wieder blüht. Deshalb sollte man sie lange an einem Standort ruhen lassen. Eine Samenvermehrung ist in unseren Regionen ausgeschlossen. Die Bestäubung erfolgt durch die Yuccamotte, die bei uns fehlt. Dadurch wird kein Samenansatz erfolgen. Die Blütenrispen werden geschnitten, wenn sich die Hälfte der Blütenrispen geöffnet hat. Es ist ein stattlicher, lang ausdauernder Vasenschmuck. Der Platzbedarf richtet sich nach dem Alter des Bestandes und kann bis ca. 2 m².

Krankheiten und Schädlinge sind nicht bekannt. Nur Staunässe und starker Frost über mehrere Tage kann die Pflanze schädigen. Wenn im Garten ein hoher Bestand an Lilien ist, kann das Lilienhähnchen auch die Yucca befallen.   

Passionsblume

Es gibt mehr als 500 Arten der Passionsblume Eine Vielzahl stammt aus Südamerika, Mittel-, bis südliches Nordamerika. Ungefähr 25 Arten stammen aus Australien (P. aurantia, P. herbertiana und P. cinnabarina), Asien, Madagaskar und eine wächst auf den Galapagos-Inseln. Die Indianer verwendeten teilweise ihre heilende oder berauschende Wirkung. Der Name Maracuja (maracujá) stammt aus dem Portugiesischen, das Wort ist aus einer südamerikanischen Tupi-Sprache entnommen und bedeutet „Mara = Speise, Cuja= Gefäß“.

Passionsblumen sind robuste Kletterpflanzen. Es gibt duftende, fruchtende und sogar winterharte Arten. Durch immer neue Sorten sind Passionsblumen mittlerweile Blumen für jedermann. Sie sind entgegen ihrem Ruf sehr pflegeleicht. Die exotischen Blüten dieser Kletterpflanze schmücken die sommerliche Terrasse ebenso wie die Fensterbank, den Wintergarten, ja sogar den Kleingarten.

In geräumigen, mit einem Rankgerüst ausgestatteten Pflanzgefäßen fühlen sich Passionsblumen im Sommer an einem voll sonnigen, warmen, luftigen und windgeschützten Platz sehr wohl. Viel Licht fördert die Blütenbildung. Der Aufenthalt in freier Natur dauert so lange, wie die Temperaturen nicht unter 5°C, bei empfindlicheren Arten unter 10°C sinken. Beim Gießen darf keine Staunässe entstehen. Flüssigdüngen sollte von April bis August wöchentlich zum Einsatz kommen. Vor dem Einräumen werden zu lange Ranken zurück geschnitten. Im Frühjahr erfolgt ein Korrekturschnitt, das fördert einen reichen Blütenansatz. Bei sehr starker Verkahlung im unteren Bereich schneidet man im Frühjahr den Trieb bis auf 3 Blattansätze zurück. Die Pflanze wird dann angeregt neu auszutreiben.

Es gibt auch einige winterharte Sorten. Diese können bis minus 15°C an einer geschützten Stelle vertragen. Man kann sie ins Beet auspflanzen, wo sie Pergolen, Lauben, Torbögen und Rankzäune schmücken. Sollten die Triebe im Winter zurück frieren treiben sie meist im Frühjahr wieder aus. Fichten-, Tannen-Reisig oder Laub bietet guten Winterschutz. Der Boden sollte gut durchlässig sein. Optimal ist ein Platz an der Südseite der Gartenlaube. Diese Passionsblumen können also im Garten leicht überwintern und Sie brauchen im nächsten Jahr keine Neue kaufen. Winterharte Passionsblumen sind Passiflora caerulea (z. B. die weiße „Constance Elliot“ oder die blaublütige „Purple Haze“)

Viele Passionsblumen bilden essbare Früchte. Die bekannteste unter ihnen ist die Maracuja (Passiflora edulis), die in keinem Multivitaminsaft fehlt. Es gibt sie auch als Frischobst zu kaufen. Die kleinen Samen, die im säuerlichen Fruchtfleisch stecken, kann man zur Vermehrung nutzen. In durchlässiger Anzuchterde keimen die Samen problemlos bei 20 bis 25°C binnen 2 bis 3 Wochen. Die Jungpflanzen wachsen zügig und blühen bereits im zweiten, spätestens im dritten Jahr. Wer richtig ausgereifte Maracuja-Früchte ernten will, braucht jedoch einen subtropischen Wintergarten.

Die Vermehrung durch Stecklinge lohnt sich ebenfalls. Schon im ersten Jahr entwickeln sie sich zu großen Pflanzen und blühen oft auch. Zur Bewurzelung verwendet man Triebspitzen oder Mittelstücke einjähriger Triebe mit 2 bis 4 Blättern. Schneiden Sie unterhalb einer Blattansatzstelle und stecken Sie den Trieb in einen Topf mit Vermehrungserde. Unter einer Folienhaube, bei 25°C, bewurzeln die Triebe innerhalb von 2 bis 5 Wochen. Eine weitere Vermehrungsmethode ist das Absenken. Senkt man junge biegsame Zweige der Passionsblume mit der richtigen Technik in den Boden, bilden sich nach wenigen Wochen Wurzeln.

Diptam

Der rote Diptam und seine schöne weiße Form (Diptam albiflorus) erzwingen sich in Stein – und Naturgärten rechte Plätze und halten sich dort Jahrelang.

Sonnig bis prall sonnig stehend, ist die Staude ein Durstkünstler, der kalkhaltigen Boden liebt, der aber auch Lehm- und Humusanteile besitzen sollte, trotzdem aber nicht dauerfeucht bleibt.

Den Diptam führte sein Weg durch Mittel-und Südeuropa bis nach China und Korea.

Die sternförmigen Blüten stehen in Ährenform auf einem 70 bis 100 cm hohen Stiel, dessen Blattwerk sich bis in den Herbst hinein frisch hält und die Pflanze ziert.

Nach der Blüte entwickelt Diptam, im Volksmund der Brennende Busch genannt, sternförmige Kapselfrüchte. Diese bestehen aus fünf Fächern, in denen sich jeweils zwei bis drei kleine schwarze Samen befinden. Sobald diese reif sind werden sie mit Wucht aus dem Inneren herausgeschleudert. Die Früchte halten sich bis zum Herbst an der Staude und werden getrocknet gerne für winterliche Dekorationen verwendet.

Die solitär stehende Pflanze blüht meist im Juni und ist auch für den Schnitt geeignet.

Die Vermehrung sollte nur aus Saatgut erfolgen. Das Teilen des Wurzelstocks ist zwar möglich, aber nicht zu empfehlen. Die Stammpflanze erholt sich in der Regel nicht davon und geht ein. Der Brennende Busch wird im Herbst durch Aussaat im Freiland vermehrt. Die Samen entnimmt man rechtzeitig aus den Kapselfrüchten. Danach werden die Lichtkeimer zeitnah ins Beet gebracht. Werden sie über längere Zeit aufbewahrt benötigen sie einen zusätzlichen Kältereiz, um zu keimen. Die Sämlinge des Diptams benötigen ca. drei bis vier Jahre bis zur ersten Blüte. Die Keimung kann bis 18 Monate dauern. Besser ist es die Staude im gut sortierten Fachhandel zu erwerben.

Diptam var. caucasius ist noch starkwüchsiger und großblütiger mit seiner rosa Blüte. Er blüht im Juli und wird 1,2 bis 1,5 m hoch.

Diptam ist eine Duftpflanze. Die ausströmenden ätherischen Öle erzeugen einen kurz dauernden Würzgeruch. Dieser ist das Vorspiel für eine grünliche Flamme, die man abends über den Blüten entzünden kann.

Vorsicht! Menschen, die zu allergischen Reaktionen neigen, sollten den Hautkontakt mit der Pflanze vor, während und nach der Blütezeit vermeiden. Es könnte ansonsten bei empfindlichen Personen zu Rötungen und Ausschlägen kommen.

Die Pflanzenstiele werden im Herbst bis zur Basis zurück geschnitten. Ein Winterschutz ist nicht erforderlich. Der Platzbedarf für ausgewachsene Stauden beträgt ca. 1 m².

Wenn der Standort und die Bodenverhältnisse stimmen werden kaum Krankheiten auftreten. Wenn eine Gefahr für die Pflanze besteht, dann sind es Nacktschnecken. Im Frühjahr können Sie an den Jungpflanzen und Neuaustrieben großen Schaden anrichten.

Blaue Binsenlilie

Die Blaue Binsenlilie ist eine Art aus der Gattung Sisyrinchium, die etwas mehr als 200 Arten umfasst und zur Familie der Schwertliliengewächse gehört. Die Blaue Binsenlilie wurde erstmals 1768 vom englischem Gärtner und Botaniker Philip Miller botanisch beschrieben und benannt. Das Liliengewächs ist in den meisten Bundesstaaten der Vereinigten Staaten von Amerika (mit Ausnahme des Südostens der USA und Florida), in Alaska und Kanada beheimatet, wächst aber auch in unseren Breiten.

Sie wird auch Grasschwertel genannt und wächst etwa 30 bis 40 cm hoch. Die Hauptwachstumszeit ist im Frühjahr und im Sommer. Verglichen mit anderen Schwertliliengewächsen ist sie kurzlebig und hat einen aufrechten horstartigen Wuchs. Binsenlilien sind sommergrün, die dunkelgrünen schmalen Blätter sind wechselständig angeordnet und ganzrandig. Die Belaubung wächst in lockeren Horsten.
Während der Blütezeit von Mai bis Juni ist diese Staude sehr attraktiv. Die Pflanzen tragen dann blaue radförmig sechszählige Blüten, die in Dolden angeordnet sind. Von Frühjahr bis Sommer tragen die Stauden schwarze Samenkapseln.

Die Blaue Binsenlilie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort auf mäßig trockenen bis frischen Böden. Das Substrat sollte sandig-lehmig und eher mager sein. Für eine gute Entwicklung benötigen die Pflanzen einen pH-Wert zwischen 5 und 7 sowie eine Oberbodendicke von mindestens 10 cm. Sie vertragen Temperaturen bis minus 40° C und brauchen eine frostfreie Periode von mindestens einem halben Jahr, was in unseren Breiten kein Problem darstellt. Die Pflanzen eignen sich für Randbereiche an stehenden Gewässer, Bachläufe und Sumpfgärten, wobei ein wirklich nasser Standort nur bei einem Boden mit guter Drainage vertragen wird. Auch auf trockeneren Standorten, wie im Stein- oder Kiesgarten, gedeiht die Binsenlilie gut. Sie gilt als Staude mit Liebhaberwert. Der empfohlene Pflanzabstand liegt bei etwa 25 cm, am besten kommen die Stauden in Gruppen von 3 bis 5 Stück zur Geltung. Geeignet ist sie auch für Heidegärten, Steingärten und für Dachbegrünung, außerdem als Bodendecker und Schnittblume.

Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat (Selbstaussaat aufgrund der Bildung von sehr vielen Samenkapseln möglich!) oder durch Teilung. Dafür sollte ein gut durchlässiges Substrat – bestehend aus Kies, grobem Sand und etwas Torf – gewählt werden.

Regelmäßiges (tägliches) Gießen wird empfohlen, wobei auch kurzfristige Trockenperioden vertragen werden. Verdorren darf die Binsenlilie aber trotzdem nicht. Gedüngt wird eher mäßig mit organischem (Flüssig-) Dünger. Der Standort im Bonsai-Garten sollte sonnig bis halbschattig sein. Vor allem um die Mittagszeit sind diese Stauden vor der zumeist aggressiven Hochsommer-Sonneneinstrahlung zu schützen. Verbrennungen der Blattspitzen werden somit vermieden.

Versuchen Sie es mit diesem hübschen Schwertliliengewächs! Sie werden damit bestimmt Ihre Freude haben.