Pflanzen

Kartoffeln

Vor 2 Jahren war ich bei einen Workshop über Kartoffelpflanzen. Es wurde viel über diverse Sorten gesprochen und anschließend konnten wir diese auch probieren. Pur, mit Lein-öl oder Quark, Kartoffeln sind immer ein Genuß und geschmacklich so unterschiedlich.

Es gibt ein Sprichwort „Setz mich im Mai, komm ich glei“.
Die Kartoffellege sollte bei einer Temperatur ab 8 Grad beginnen. Es kommt auf die Durchwärmung der Erde an. Welche Sorte man nimmt, hängt von der Reifegruppe ab, für die man sich entscheidet. Reifegruppe 1 sind sehr frühe Sorten. Mehlig oder festkochend? Vorwiegend festkochend ist ein guter Allrounder, auch Kartoffelbrei gelingt mit diesen gut.
Bei der Lege dürfen insgesamt 12 – 15 cm Erde über der Kartoffel angehäuft sein. Der Abstand zwischen den Reihen sollte mindestens 60 cm, besser 75 -80 cm betragen. Zwischen den Kartoffeln darf der Abstand 27 – 30 cm sein. Und der Abstand zu einem eventuell vorhandenen Komposthaufen muss mindestens 3 bis 4 m betragen. Sind die Kartoffeln gelegt, ein wenig Erde über ihnen anhäufen, 10 Tage später wieder und wieder. Wenn man die Saatknollen vor keimt, brauchen die Pflanzen weniger Zeit um aus der Erde zu wachsen, Pilze und andere Sprossen können der Kartoffelpflanze so weniger anhaben und sie nicht zerstören. Die Kartoffel zum Vorkeimen für 3-4 Wochen warm und hell stellen, bis schöne große Keime (1,5 – 2 cm) entstanden sind. Achten sie darauf keine Keime abzubrechen. Die Kartoffel liebt lockeren Boden, da ihre Wurzeln nicht sehr stark sind.
Je nach der verwendeten Erde kann organischer Dünger der Pflanze beim wachsen helfen, jedoch nur von der Lege bis zur Blüte. Danach nicht mehr. Frischer Mist an der Pflanze hilft nur dem Grün, nicht der Knolle. Wenn Pferdemist aus gebracht werden soll, dann im Oktober nach der Ernte. So haben die Wirkstoffe Zeit in den Boden über zu gehen. Bedenken Sie die Herkunft des Pferdemistes, Wurmkuren werden wieder ausgeschieden! Die Qualität hängt von der Art der Pferdehaltung ab.
Dünger macht man sich am besten selbst, man schüttet Holzasche auf den Kompost und lässt diesen über einen längeren Zeitraum einsickern. Der so gemischte Humus ist der beste Dünger, er enthält die wichtigsten 4 Stoffe:
Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium.
Im übrigen, beim beurteilen der Erde kann man sagen, da wo Vogelmiere wächst, ist der beste Boden.


Ein wichtiges Thema sind Pflanzenkrankheiten, vor allem die Kartoffelfäule, welche auch auf die Tomatenpflanzen übergeht. Man sollte unbedingt die Fruchtfolge im Boden beachten, die Kartoffel benötigt eine Anbaupause von 4 Jahren. Das bedeutet 3 Jahre keine Kartoffeln oder Tomaten (es sind beides Nachtschattengewächse) auf dem verwendeten Feld anbauen. Gurken, Lauch, Mais oder Kürbis sind zum Beispiel gute Alternativen. Mit der Fruchtfolge verhindert man größtenteils Boden-würdige (In der Erde enthaltene Krankheiten). Es bleiben bei der Ernte meist immer kleine Saatkartoffeln zurück, welche ein Herd für Krankheiten sein können. So ist auch der Bodenfrost wichtig für die Fruchtfolge, es erfriert das zurückgebliebene Saatgut.
Der Grund für die Verwendung von zertifizierten Pflanzgut ist, im Labor wurde das Pflanzgut auf Viruskrankheiten getestet, man dämmt somit das Gefahrenpotenzial ein. Ist die Ernte einmal betroffen, müssen die Pflanzen entfernt werden. Es empfiehlt sich der Einsatz von Schachtelhalm Brühe. Krautfäule gehört NICHT auf den Komposthaufen ! Es handelt sich um einen Pilz, der hier im Kompost ein gutes Zuhause hätte.

Bei der Pflege der Pflanzen lässt sich sagen, mit Wasser nicht zu sehr verwöhnen und nicht zu trocken. Nach der Ernte ist die Schale noch ganz weich. Man lässt die Kartoffel 1- 2 Stunden abtrocknen bevor sie eingelagert wird. Dabei unbedingt Sonne vermeiden, die Kartoffel wird sonst grün. Es kommt zur Solanin Bildung, ein Magengift.